Automobilzulieferer setzt versiondog als zentrales Tool der Instandhaltung ein. Das Werk eines Automobilzulieferers wurde für seine vorausschauende Instandhaltung vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet und setzt dabei die Datenmanagementsoftware versiondog ein.
Zu den Vorteilen hochintegrierter Produktionsstandorte gehören kurze Wege, konzentrierte Kompetenz und durchgängige Strukturen. Dabei ist es gleich, ob es sich um einen Automobilzulieferer, einen Hersteller von Consumer-Produkten oder einen breit aufgestellten Mittelständler handelt. Alle Unternehmen „eint“ der Druck, in eng getaktete Liefer- und Auftragsketten eingebunden zu sein. Um diese Takte einzuhalten, schaffen die Unternehmen Produktionsstrukturen, in denen der Instandhaltung ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Zwei Stichworte sind hier von zentraler Bedeutung: eine präventive Instandhaltung und die Verkürzung von geplanten und ungeplanten Stillstandszeiten.
Damit die Produktionskette möglichst nicht unterbrochen wird, hat ein Automobilzulieferer sein internationales Produktionsnetzwerk so strukturiert, dass auch die Instandhaltung einbezogen ist. Neben vielen organisatorischen Effekten hat diese Struktur auch den Vorteil, dass beispielsweise dringend benötigte Ersatzteile im gesamten Verbund und nicht nur in lokalen Produktionsstätten zur Verfügung stehen. Ziel sind schnelle Reaktionszeiten bei der Störungsbehebung, wobei Konzepte wie „Industrie 4.0“ und Technologien wie „Künstliche Intelligenz“ eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
Die Produktionswerke haben jeweils eine eigene Instandhaltung, wobei die Instandhaltungsteams hierarchisch vernetzt sind. Ein Beispiel für die vernetzte Fertigung und Logistik ist ein zentrales Datensystem, das die Instandhaltung unterstützt. Ein entscheidender Baustein hierfür ist die Versionsverwaltungs- und Datenmanagementsoftware versiondog von AUVESY. In ihr liegen aktuelle Software, Parameter oder Backups der Steuerungen, außerdem eine Versionshistorie. Im Störfall können die zur Behebung benötigten Daten direkt wieder auf die Maschine gespielt werden.
Das System ist seit 2011 am Standort im Einsatz. Einen strukturierten Versionierungs- und Freigabeprozess für Softwarestände und Parameter gab es jedoch auch schon zuvor. Zu dokumentieren, wer, wann, wo und warum etwas geändert hat, ist schon lange üblich. Aber versiondog dient vor allem dazu, Fehler schneller beheben zu können. Dahinter steckt die Idee, nicht auf die Fehler, sondern auf die Problemlösung zu schauen. Deswegen fühle sich auch kein Mitarbeiter durch die Dokumentation in irgendeiner Weise kontrolliert.
Ein Maschinenstillstand war Auslöser für die Integration von versiondog. Nach einem Umbau einer Produktionsanlage wurden die Daten vom Programmierer nicht abgelegt und bei einem drauffolgenden Defekt waren nur veraltete Projektversionen verfügbar. Die Anlage stand mehrere Tage. „Man kann sich nie sicher sein, dass der abgelegte Softwarestand auch dem entspricht, was in der Anlage läuft“, weiß der verantwortliche Gruppenleiter der Elektro- und Softwarekonstruktion im Betriebsmittelbau.
Denn in der Fertigung des Unternehmens sind hauptsächlich Echtzeitsysteme, d.h. Soft-SPSen, im Einsatz. Der Gruppenleiter erklärt: „Bei einer Festplattensicherung wird nur das Kompilat gesichert. Um später aber noch Änderungen vornehmen zu können, benötigt man den Quellcode. Und hier kommt versiondog ins Spiel.“ Wichtige Komponenten bzw. Produktionsdaten werden täglich durch sogenannte Backup-Jobs gesichert. Im Betriebsmittelbau des Werkes sind das derzeit rund 1300 Jobs, wobei schon allein von den Codesys-Steuerungen 200 Jobs laufen. versiondog kontrolliert täglich, ob der versionierte Stand mit den aktuellen Online-Daten identisch ist. Unterschiede werden direkt per Email gemeldet. Laut Gruppenleiter ist diese Funktion Gold wert und er freut sich: „Die durch Industrie 4.0 vorangetriebene Vernetzung spielt uns in die Karten. So können wir immer mehr Komponenten in versiondog anbinden und den positiven Effekt des automatisierten Datenabgleiches nutzen.“
Außerdem kommt seit einigen Monaten das ‚Auto-Imaging‘ zum Einsatz. Dabei fungiere versiondog als Steuerprogramm (Scheduler), der Drive Snapshot antriggert, um Disk Images, d.h. ein Abbild der kompletten Festplatte, zu erstellen. Monatlich gibt es nun einen sogenannten „Auto-Image-Day“, an dem von jedem angeschlossenen Windowsrechner, derzeit ca. 450 Stück, ein Disaster Recovery-fähiges Disk Image gezogen wird. Die Herausforderung: Jede Fertigung hat aus Sicherheitsgründen ihr eigenes, gekapseltes Netzwerk. Einen direkten Zugang vom Büro-Netzwerk in die Produktion gibt es nicht. versiondog löst diese Aufgabe durch den Upload & Compare Agent, der es ermöglicht, direkt zum Gerät bzw. zur Maschine durchzurouten und somit Zugriff auf die Maschinendaten zu erhalten.
Je leichter es die Instandhaltung hat, desto besser können sich die Kollegen auf die eigentliche Problemlösung konzentrieren. Mit dem automatisierten Imaging gewinnen wir wirklich immens Zeit. Und durch den regelmäßigen Vergleich der Online und Serverdaten ist die Datenqualität bemerkenswert gut.
Bei AUVESY ist man von dieser individuellen Lösung begeistert – auch wenn sie so gar nicht dem üblichen Einsatz von versiondog entspricht: „Das ist sicher keine Standardlösung und konnte nur realisiert werden, weil der Kunde die Möglichkeiten, die versiondog durch Skripting bietet, sehr stark nutzt und optimal umgesetzt hat.“ Die erzeugten Images werden nicht in versiondog, sondern auf einem File-Share abgelegt– allerdings erst nach einer umfangreichen Virenprüfung. Dann wird per Skript ein Link, d.h. eine Verknüpfung zum Ablageort, erzeugt und nur dieser Link wird in versiondog versioniert.
Checkt der Instandhalter eine Komponente aus, erhält er zunächst nur diesen Link, über den er dann direkt auf das passende Image zugreifen kann. Für die Verantwortlichen ist eines wichtig: Easy Maintenance. „Je leichter es die Instandhaltung hat, desto besser können sich die Kollegen auf die eigentliche Problemlösung konzentrieren.“ Die Suche nach dem Ablageort des Images sollte hier nicht im Mittelpunkt stehen. „Das monatliche Disk Image bzw. Backup liegt zentral auf einem Server ab. Zudem erhalten wir über die Versionierung via versiondog eine Historie und sehen auch, dass der Imageprozesserfolgreich durchgelaufen ist.“ Ziel der Elektro- und Softwarekonstruktion im Betriebsmittelbau des Kunden ist es, die Potentiale der Add-ons und Features von versiondog voll auszuschöpfen. „Über das Exportmodul könnten wir die Jobergebnisse für die tägliche Durchsprache der Fertigung an einer Linie aufbereiten“, sagt der Gruppenleiter.
„Das wäre etwas, das wir in Zukunft für uns nutzen wollen.“ Er ergänzt: „Hierbei geht es um Kennzahlen, die uns in unserem firmeneigenen Industrie 4.0-Tool visualisiert werden. Das Exportmodul ermöglicht uns, die Daten des Tools mit den Ergebnissen des Datenvergleichs von versiondog zu kombinieren.“ Dies würde dabei helfen, dass auch in der täglichen Routine keine Fehler übersehen werden und gewährleistet sei, dass mit der richtigen Software produziert werde. Darüber hinaus wurde gemeinsam mit AUVESY ein neues Add-on entwickelt, mit dem sich Komponenten verlinken und auf diese Weise Standardbausteine für die Linien definieren lassen. Der Gruppenleiter ist davon überzeugt, „dass unser Konzept der Datensicherung und Versionierung eine Blaupause für andere Standorte und Werke sein kann.“ Aktuell habe jedoch jedes Werk noch seine eigene Strategie. Aber die Produktionsanlagen werden nach und nach Industrie 4.0-fähig gemacht. Bei neu zu beschaffenden Maschinen und Anlagen sei die entsprechende Konnektivität unabdingbar.
Worin liegt für den Kunden nun der Gewinn mit versiondog? „Mit dem automatisierten Imaging gewinnen wir wirklich immens Zeit.“ Neu seien jedoch weder Versionierung, Backups oder Skripte. „Der Riesenvorteil liegt darin, dass alles über ein zentrales Tool gesteuert und koordiniert wird. Zudem ist die Datenqualität in versiondog, d.h. die Aktualität der Daten, bemerkenswert gut, da ein regelmäßiger Vergleich der Online- und Serverdaten durchgeführt wird.“
Nur so habe die Instandhaltung bei einem Ausfall einer Automatisierungskomponente überhaupt die Chance, den ursprünglichen Betriebszustand schnell wiederherzustellen - bei ca. 14.600 Komponenten, die derzeit im Werk in versiondog versioniert werden, eine enorme Zeitersparnis und Arbeitserleichterung. Die rund 200 User arbeiten mit verschiedenen Zugriffsrechten, von einfachen „read only“-Rechten bis zum Administrator. Die Meister beispielsweise können sich nur einloggen, um Einsicht in Stand und Versionshistorie einer Maschine oder Anlage zu nehmen. Instandhalter und Software-Entwickler haben dagegen umfangreichere Zugriffsrechte.
Doch diese volle Transparenz war dem Gruppenleiter wichtig. Alle sollten Zugang zu versiondog erhalten, um die abgelegten Informationen abrufen zu können. Maschinenlieferanten mit häufigeren Einsätzen erhalten Zugang als „Domain User“, mit dem sie direkt in versiondog arbeiten können. Maschinenbauer werden also nur für „ihre“ Maschine freigeschaltet. Solche Einsätze sind nicht selten der Fall, wie er erklärt: "Unsere kontinuierliche Verbesserung bekommen wir nur hin, wenn wir die Einstellungen der Maschinen und Anlagen sowie Software und Hardware ständig analysieren und optimieren.“ Abschließend erklärt der Gruppenleiter: „versiondog ist keineswegs nur eine Lösung für große Unternehmen. Aufgrund unserer Strukturen nutzen wir versiondog sicherlich umfangreicher und nicht wie die meisten Anwender dies standardmäßig tun. Je nach Bedeutung der Maschine für die Produktion reicht jedoch ein Defekt, um hohe Kosten zu verursachen. Auch kleinere Produktionen profitieren definitiv von versiondog.“