Aluar
Sitz: Argentinien
Branche:
Rohstoff, Bergbau und Metall
Standorte: 4
Mitarbeiter: 2.245
Aluar zählt zu den größten Aluminiumherstellern. Das Unternehmen produziert rund 460.000 Tonnen Aluminium pro Jahr. Daraus werden Barren, Stangen, Drähte und Aluminiumlegierungen für die verschiedensten Industriezweige hergestellt, u.a. für das Baugewerbe, die Automobil- und Verpackungsindustrie.
Ziele | Eine einheitliche zentrale Datenablage, vollautomatische Datensicherung und Versionsverwaltung mit detaillierter Änderungserkennung. |
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Herausforderungen | Manuelle Datensicherung und Dokumentation der Softwarestände von rund 300 SPSen. | Unregelmäßige und unvollständige Dokumentation von Softwareständen aufgrund eines rasanten Mitarbeiterzuwachs. | Mehraufwand bei der Fehlererkennung und -analyse. |
Device-Typen | SPS |
Instandhalter des Aluminium-Produzenten Aluar setzen auf „versiondog“. Selten hatte versiondog Anbieter AUVESY weniger Integrationsaufwand: Eine der größten Aluminiumhütten Südamerikas installierte und konfigurierte die Software selbstständig. Die wenigen Rückfragen klärte die Support-Hotline. Das zeigt: so einfach kann Datenmanagement und Versionsverwaltung sein.
„Höchste Qualität“ und eine permanente Verbesserung der Prozesse zählt Aluar in seiner Firmenbeschreibung als Ziele auf. Das gilt auch für Automatisierungsabteilung der Industrieanlage. Folge: Manches geht unkompliziert und auch unkonventionell, beispielsweise die Beschaffung der Software versiondog von AUVESY. Wie Federico Ares, Automation Project Engineer bei Aluar, erklärt, war es eine logische Konsequenz für das Unternehmen, versiondog einzusetzen. Von 2005 bis 2010 durchlebte Aluar eine enorme Wachstumsphase, in der die meisten Produktionsanlagen aufgerüstet wurden. Dabei stieg die Anzahl der Steuerungen in seinem Zuständigkeitsbereich von 100 auf 300 SPSen. Überwiegend handelt es sich um Siemens S7-300 und S7-400 Steuerungen.
Als es darum ging, die Softwarestände all dieser Steuerungen zu verwalten, zeigten sich schnell die Schwachstellen in den existierenden Arbeitsabläufen und Prozessen, denn bis dato wurde die Datensicherung und Dokumentation manuell durchgeführt. Im Zuge der Wachstumsphase vergrößerte sich auch das Automatisierungs- und Instandhaltungsteam rasant auf über 100 Mitarbeiter. Die Folge: die Dokumentation von Softwareständen wurde meist unregelmäßig und immer häufiger unvollständig vorgenommen. Dies führte wiederum zu einem unnötigen Mehraufwand, wenn es darum ging, Fehler zu erkennen und zu analysieren. Das Risiko für Zwischenfällen, die nicht nur den betrieblichen Ablauf beeinträchtigen, sondern mittelfristig auch zu Produktionsstillständen führen könnten, stieg. Zudem bestand die Gefahr, dass Sicherheitsrisiken unentdeckt blieben.
Ares erinnert sich an die langwierige Suche nach einem passenden Datenmanagementsystem. Gewöhnliche textbasierte „Standard“-Versionsverwaltungslösungen waren einfach nicht geeignet, um binäre/proprietäre Daten zu versionieren. Softwarelösungen, die hingegen speziell für die Versionsverwaltung in der Automatisierung entwickelt wurden, boten größtenteils keine Unterstützung für unterschiedliche Steuerungshersteller oder lieferten keine solide Versionsverwaltungsarchitektur. Zudem machte sich Aluar Gedanken darüber, die Auditprozesse die sicherstellen sollen, dass das richtige und freigegebene Programm auch tatsächlich in der Steuerung läuft, zu automatisieren.
Aus meiner Sicht liegt der größte Nutzen darin, dass wir mit versiondog* unsere ‚best practices‘ auf das nächste Level anheben. Wir haben unseren Verwaltungsaufwand erheblich reduziert und sind dennoch in der Lage, unser Projektarchiv und die Verzeichnisstruktur in Ordnung zu halten, Änderungen schnell und effektiv zu überprüfen und Komponenten zu sperren, um Versionskonflikte zu vermeiden. Und selbstverständlich ist dies auch von großem Nutzen für die Maschinensicherheit.
Die Aufgabe schien quasi unmöglich, doch das Automatisierungsteam gab nicht auf. Es verstärkte seine Anstrengungen eine passende Datenmanagementlösung zu finden, bis man im Internet auf versiondog stieß. Eine Testversion war schnell angefordert. Ares: „Wir erkannten schnell die für uns wichtigen Features und die Möglichkeiten, die wir bisher vermisst hatten.“ Nach wenigen E-Mails, einem Web-Meeting und ohne einen „Vertreterbesuch“ habe man beschlossen, den Versuch zu wagen und versiondog auszuprobieren, erzählt er. Die von AUVESY für 60 Tage zur Verfügung gestellte Testversion erlaubte Aluar das System vor dem Kauf auf Herz und Nieren zu prüfen und im realen Umfeld einzusetzen.
Thomas Hoerauf, zuständig für den internationalen Vertrieb bei AUVESY, hakt nach, wer bei Aluar die Installation vorgenommen habe. Ares: „Das ist so einfach, dass wir das selbst gemacht haben. Wenn man die Anweisungen beachtet, gibt es da nichts wirklich Schwieriges.“ Alle Elemente von versiondog seien gut strukturiert, von daher übersichtlich und intuitiv zu handhaben, bestätigt der Automatisierungsspezialist – und durch die Skripting-Lösung lassen sich auch individuelle Anforderungen problemlos umsetzen.
Implementiert ist versiondog sowohl in zentralen Anlagen, allen voran im Gießprozess selbst und in Anlagen zur Reduktion des Aluminiumoxides samt der peripheren Einrichtung wie Rauchgasaufbereitung und im Materialfluss. Für den kontinuierlichen Schmelzprozess entscheidend ist die Anodenherstellung, die ebenfalls mit versiondog arbeitet. Hinzu kommt der Einsatz in den Transporteinheiten und in der Infrastruktur, beispielsweise Klimatisierung, Gas- und Wasserversorgung.
Für Aluar hat versiondog jedoch weitaus mehr Vorteile als nur die reine Versionsverwaltung. Zur Qualitätssicherung müssen bei Aluar alle existierenden Prozesse und Aufgaben auditiert werden -dies gilt auch für die Anlagen. Daher werden die Backups nun automatisiert wöchentlich von allen Steuerungseinheiten gezogen. Passt das Backup nicht zur aktuellen Version in der Steuerung, d.h. Prozesse und Parameter laufen nicht mehr wie spezifiziert, dann gibt das System Alarm. Das gibt dem Instandhaltungsteam die Möglichkeit, schnell zu reagieren und Fehler zu beheben, bevor Schlimmeres passiert. Bei der Frage, ob versiondog zu einer höheren Anlagen- und Prozesssicherheit führe, antwortet Ares: „Aus meiner Sicht liegt der größte Nutzen darin, dass wir mit versiondog unsere ‚best practices‘ auf das nächste Level anheben. Wir haben unseren Verwaltungsaufwand erheblich reduziert und sind dennoch in der Lage, unser Projektarchiv und die Verzeichnisstruktur in Ordnung zu halten, Änderungen schnell und effektiv zu überprüfen und Komponenten zu sperren, um Versionskonflikte zu vermeiden. Und selbstverständlich ist dies auch von großem Nutzen für die Maschinensicherheit.“
Mit Hilfe der detaillierten Änderungshistorie lasse sich immer nachvollziehen, wer wann welche Änderungen wo und warum vorgenommen hat.
Essentiell findet Ares einen Punkt, der eher zu den Soft Skills gehört: Denn der direkte Austausch der Instandhalter sei durch die Arbeit mit versiondog intensiver und besser geworden. „Unsere Mitarbeiter haben nun ein Hilfsmittel, um effektiver miteinander zu kommunizieren.“ Früher hätten die Mitarbeiter sich meist nur um ihre eigenen Aufgaben und Projekte gekümmert. Inzwischen aber sind sie in der Lage, das große Ganze zu sehen und haben im Fokus, welcher Kollege gerade an welcher Steuerung arbeitet. Man stimme sich ab, um durch Änderungen entstehende Konflikte zu vermeiden und Nachbesserungsarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Das fördere den gegenseitigen Austausch und es habe sich so etwas wie eine „Kultur der Versionierung“ entwickelt.
Gearbeitet wird mit versiondog zweisprachig. Ares selbst bevorzugt die englische Version, 80 Prozent seiner Mitarbeiter arbeiten mit der spanischen Oberfläche. Dass es versiondog in der Landessprache gibt, erhöhe ganz sicher die Akzeptanz der Instandhalter.
Besonders wichtig ist bei Aluar der EasyClient, eine der Applikationen des versiondog Systems. Der versiondog EasyClient beinhaltet alle Grundfunktionen für das Management von Daten in der automatisierten Produktion, ist aber dennoch außerordentlich einfach zu bedienen - und deshalb so beliebt bei den Instandhaltern, die keine vertieften Softwarekenntnisse mitbringen. Zum Funktionsumfang des versiondog EasyClient gehören Check-Out, Editieren, Versionieren und Check-In von Komponenten. Mit diesen Funktionen kann ein Nutzer schnell und unkompliziert Softwareänderungen vornehmen sowie Softwarestände verwalten und sichern.
Thomas Hoerauf erläutert noch ein wichtiges Detail: „Der versiondog EasyClient ist so konfiguriert, dass ein Benutzer durch das Menü geführt und ihm immer nur der nächsten Bedienschritt angezeigt wird.“ Besonders wichtig sind für Ares auch das Thema Rechtevergabe und die Möglichkeit, Benutzern nur bestimmte Komponenten zur Bearbeitung anzuzeigen. Arbeitet ein Benutzer beispielsweise auf einem Visualisierungspanel, werden ihm nur die für dieses Panel relevanten Komponenten angezeigt. Das bietet eine bessere Übersicht und reduziert die Fehleranfälligkeit. Wichtige Daten wie Rezepte bleiben geschützt.
Ein gutes Zeugnis stellt Federico Ares der Support-Hotline von AUVESY aus, gerade weil ein persönlicher Kontakt aufgrund der Distanz nur schwer möglich ist: „Wenn wir eine Frage zu einer bestimmten Funktionalität haben, bekommen wir eine schnelle und immer hilfreiche Antwort.“
Durch den Einsatz von versiondog habe man auch die gesamte Fremdfirmenproblematik in den Griff bekommen. Ein von versiondog durchgeführtes Backup (Online-Projekt) weist mittels des Vergleiches mit der abgelegten Version (Offline-Projekt) stets auf Änderungen externer Lieferanten hin. Zusätzlich werden die Kommentare und Symbolik des Offline-Projektes automatisch in das Online-Projekt übernommen, weshalb sich das Backup ohne Zusatzaufwand versionieren lässt.
Aufgrund der Weitläufigkeit der Produktionsanlagen kommteinem stets aktuellen Reporting über den Zustand von Anlagen und Steuerungen eine große Bedeutung zu. Von dahernull ist der ReportClient ein gerne genutztes Tool, „ um Veränderungen zusätzlich festzuhalten und Prozesse kontinuierlich zu auditieren“. Die dokumentierten Fehler und Abweichungen in einer Anlage dienen jetzt regelmäßig aktuellen Gesprächen mit den Instandhaltern und Anlagenfahrern vor Ort – damit auf der Menüoberfläche nach dem Backup wieder alle Komponenten auf „verde“ stehen.
Als interessantes Tool stuft Federico Ares den WebClient ein. Besonders das damit verbundene Add-on „versiondog Anlagenstatus“ sieht er als große Bereicherung. Bisher habe er viel Zeit dafür aufgewendet, Informationen wie Firmwarestand oder MLFB-Nummern zusammenzustellen.
Ares sagt abschließend: „versiondog hilft uns, eine kontinuierliche Dokumentation sicherzustellen und bietet uns daher ein ganzes Stück mehr Sicherheit und Nachvollziehbarkeit. Wir haben es zu keinem Zeitpunkt bereut, versiondog eingeführt zu haben. Ganz im Gegenteil: auf die damit verbundene Arbeitserleichterung will heute keiner mehr verzichten.“